startseite   +++   infos / neues   +++    meine seite   +++   mein glaube   +++   rat und hilfe   +++   monatsspruch   +++   fotos    +++   kontakt    +++   links

Das 6. Siegel

Erdbeben, Sonne schwarz, Mond rot wie Blut und die Sterne fielen auf die Erde



Johannes schildert in der Offenbarung das erste der Zeichen, die der Wiederkunft Christi vorausgehen:
Und ich sah, als es das sechste Siegel öffnete, und siehe, ein großes Erdbeben entstand, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der Mond wurde wie Blut; und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn er von einem starken Wind geschüttelt wird.
Offenbarung 6,12+13


Das Erdbeben

Diese Zeichen wurden vor dem Anfang des 19. Jahrhunderts wahrgenommen. In Erfüllung dieser Weissagung fand im Jahre 1755 das allerschrecklichste Erdbeben statt, das je berichtet worden ist. Obgleich allgemein als das Erdbeben von Lissabon bekannt, dehnte es sich doch über den größeren Teil von Europa, Afrika und Amerika aus. Es wurde in Grönland, in West-Indien und auf der Insel Madeira, in Schweden und Norwegen, Großbritannien und    Irland verspürt. Es erstreckte sich über einen Flächenraum von nicht weniger als 10.360.000 qkm. In Afrika war die Erschütterung beinahe ebenso heftig wie in Europa. Ein großer Teil von Algerien wurde zerstört, und in nur geringer Entfernung von Marokko wurde ein Dorf mit 8000-10.000 Einwohnern verschlungen. Eine ungeheure Woge, die Städte fortriss und große Zerstörung verursachte, fegte über die Küsten von Spanien und Afrika. In Spanien und Portugal zeigten sich äußerst heftige Erdstöße. In Cadiz soll die heranstürzende Flut 18m hoch gewesen sein. „Etliche der größten Berge in Portugal wurden stark, gewissermaßen vom Grunde aus, erschüttert. Die Gipfel einiger Berge öffneten sich und wurden auf erstaunliche Weise gespalten und zerrissen. Dabei flogen ungeheure Steinmassen in die umliegenden Täler. Man erzählt, daß diesen Bergen Flammen entstiegen.“
1 In Lissabon wurde ein unterirdischer Donner vernommen, und unmittelbar darauf stürzte durch einen heftigen Stoß der größere Teil der Stadt ein. Im Zeitraum von etwa sechs Minuten kamen 60.000
Menschen ums Leben. DieWogen gingen anfangs zurück und gaben die Sandbank frei, dann fluteten sie herein und hoben sich mehr als 15m über ihre normale Höhe. „Zu anderen außerordentlichen Ereignissen, die sich während der Katastrophe in Lissabon zutrugen, zählt das Versinken des neuen Kais, der mit einem ungeheuren Kostenaufwand ganz aus Marmor hergestellt war. Eine große Menschenmenge hatte sich hier sicherheitshalber gesammelt, weil sie [309] glaubte, außerhalb des Bereiches der fallenden Trümmer zu sein; doch plötzlich versank der Kai mit der ganzen Menschenmenge, und nicht einer der Leichname kam je wieder an die Oberfläche.“
2
1 Lyell, „Principles of Geology“ 495   
2 Encyclopedia Americana, 1831, Art. Lisbon

„Dem Stoß“ des Erdbebens „folgte unmittelbar der Einsturz sämtlicher Kirchen und Klöster, fast aller großen öffentlichen Bauten und mehr als eines Viertels der Häuser. Ungefähr zwei Stunden nach
dem Erdstoß brach in den verschiedenen Stadtvierteln Feuer aus und wütete beinahe drei Tage lang mit solcher Gewalt, daß die Stadt völlig verwüstet wurde. Das Erdbeben geschah an einem Feiertag, als die Kirchen und Klöster voller Menschen waren, von denen nur sehr wenige entkamen“.1 „Der Schrecken des Volkes überstieg alle Beschreibung. Niemand weinte; das Unglück war zu groß. Die Menschen liefen hin und her, wahnsinnig vor Schrecken und Entsetzen, schlugen sich ins Gesicht und an die Brust und riefen: ‚Erbarmen! Die Welt geht unter¡ Mütter vergaßen ihre Kinder und rannten mit Kruzifixen umher. Unglücklicherweise liefen viele in die Kirchen, um Schutz zu suchen; aber vergebens wurde ununterbrochen die Messe gelesen und die Hostie enthüllt; vergebens klammerten sich die armen Geschöpfe an die Altäre. Kruzifixe, Priester und Volk, alle wurden bei dem allgemeinen Untergang verschlungen.“ Man hat geschätzt, daß an jenem verhängnisvollen Tag 90.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Fünfundzwanzig Jahre später erschien das nächste in der Weissagung erwähnte Zeichen — die Verfinsterung der Sonne und des Mondes, und zwar war dies um so auffallender, da die Zeit seiner Erfüllung genau und bestimmt angegeben worden war. Der Heiland erwähnte in seiner Unterredung mit den Jüngern auf dem Ölberg nach der Schilderung der langen Trübsalszeit der Gemeinde — den 1260 Jahren der päpstlichen Verfolgung, derentwegen er verheißen hatte, die Tage der Trübsal zu verkürzen — gewisse Ergebnisse, die seinem Kommen vorausgingen. Dabei nannte er die Zeit, wann das erste dieser Zeichen gesehen werden sollte. „Aber zu der Zeit, nach dieser Trübsal, werden Sonne und Mond ihren Schein verlieren.“ Markus 13,24. Die 1260 Tage oder Jahre liefen mit dem Jahre 1798 ab.  Ein Vierteljahrhundert vorher hatten die Verfolgungen beinahe gänzlich aufgehört.


Sonne schwarz

Nach diesen Verfolgungen sollte nach den Worten Christi die Sonne verdunkelt werden.  Am 19. Mai 1780 ging diese Weissagung in Erfüllung. „Als die geheimnisvollste und bis dahin unerklärbare, wenn nicht gänzlich ohne Beispiel dastehende Naturerscheinung ... erwies sich der finstere Tag vom 19. Mai 1780—eine höchst sonderbare Verfinsterung des ganzen sichtbaren Himmels Neuenglands.“
1
Ein in Massachusetts lebender Augenzeuge beschreibt das Ereignis wie folgt: „Am Morgen ging die Sonne klar auf, bald aber bezog sich der Himmel. Die Wolken sanken immer tiefer, und während sie dunkler und unheildrohender wurden, zuckten die Blitze, und der Donner rollte, und etwas Regen fiel. Gegen neun Uhr lichtete sich die Wolkendecke und nahm ein messing- oder kupferfarbenes Aussehen an, so daß Erde, Felsen, Bäume, Gebäude, das Wasser und die Menschen in diesem seltsamen, unheimlichen Licht ganz verändert erschienen. Wenige Minuten später breitete sich eine schwere, schwarze Wolke über das ganze Himmelsgewölbe aus, mit Ausnahme eines schmalen Streifens am Horizont, und es war so dunkel, wie es gewöhnlich im Sommer um neun Uhr abends ist ... Furcht, Angst und heilige Scheu bemächtigten sich der Menschen. Frauen standen vor den Türen und schauten in die dunkle Landschaft, die Männer kehrten von ihrer Feldarbeit zurück, der Zimmermann verließ sein Werkzeug, der Schmied seine Werkstatt, der Kaufmann den Laden. Die Schulen wurden geschlossen, und die zitternden Kinder rannten heim. Reisende suchten Unterkunft in den nächsten Bauernhäusern. ‚Was soll das werden¿ fragten bebende Lippen und Herzen. Es schien, als ob ein großer Sturm über das Land hereinbrechen wollte, oder als ob das Ende aller Dinge gekommen sei. Lichter wurden angezündet, und das Feuer im offenen Kamin brannte so hell wie an einem Herbstabend ohne Mondlicht ... Die Hühner erklommen ihre Ruhestangen und schliefen ein, das Vieh ging an die Wiesenpforten und brüllte, die Frösche quakten, die Vögel sangen ihr Abendlied, und die Fledermäuse begannen ihren nächtlichen Flug. Aber die Menschen wußten, daß die Nacht nicht hereingebrochen war ... Dr. Nathanael Whittaker, Geistlicher in Salem, hielt Gottesdienst im Versammlungssaal und behauptete in seiner Predigt, daß die Dunkelheit übernatürlich sei. An vielen Orten wurden Versammlungen durchgeführt, und die Bibeltexte für die unvorbereiteten Predigten waren ausschließlich solche, die andeuteten, daß die Finsternis in Übereinstimmung mit der biblischen Weissagung war ... Etwas nach elf Uhr war die Dunkelheit am stärksten.“1 „An den meisten Orten war die Finsternis so dicht, daß man weder nach der Uhr sehen noch die häuslichen Arbeiten ohne Kerzenlicht ausführen konnte ... Die Finsternis dehnte sich außergewöhnlich weit aus. Nach Osten erstreckte sie sich bis Falmouth, nach Westen erreichte sie den äußersten Teil von Connecticut und Albany, nach Süden hin wurde sie an der ganzen Seeküste entlang beobachtet, und nach Norden reichte sie, so weit sich die amerikanischen Niederlassungen ausdehnten.“ Der dichten Finsternis dieses Tages folgte eine oder zwei Stunden vor Sonnenuntergang ein teilweise klarer Himmel; die Sonne brach wieder hervor, obgleich ihr Schein noch von einem schwarzen, schweren Schleier getrübt wurde.
2
1 Devens, „Our First Century“ 89
2 Essex Antiquarian, Salem, Mass., April 1899

Mond rot wie Blut

„Die Dunkelheit der Nacht war ebenso ungewöhnlich und erschreckend wir die des Tages, denn obgleich es fast Vollmond war, ließ sich doch kein Gegenstand ohne künstliches Licht unterscheiden, und dieses nahm sich von den Nachbarhäusern und andern Orten aus, als ob es durch eine ägyptische Finsternis schien, die für die Strahlen nahezu undurchdringlich
war.“
1
Ein Augenzeuge dieses Ereignisses sagte: „Ich konnte mich des Gedankens nicht erwehren, daß, wenn alle leuchtenden Himmelskörper in solch undurchdringliche Finsternis gehüllt oder gänzlich verschwunden wären, die Finsternis nicht vollständiger sein könnte.“ Obgleich neun Uhr abends der Mond voll aufging; „vermochte er nicht im geringsten den todesähnlichen Schatten zu zerteilen“.
2
Nach Mitternacht verzog sich die Finsternis, und als der Mond sichtbar wurde, sah er zuerst aus wie Blut. Der 19. Mai 1780 steht als „der finstere Tag“ in der Geschichte verzeichnet. Seit Moses Zeit ist keine Finsternis von gleicher Dichte, Ausdehnung und Dauer je berichtet worden. Die Beschreibung dieses Ereignisses, wie sie von Augenzeugen gegeben wurde, ist nur ein Widerhall der Worte des Herrn, die der Prophet Joel 2500 Jahre vor ihrer Erfüllung kundtat: „Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des Herrn kommt.“ Joel 3,4.
3
1 Gordon, „History of the Rise, Progress, and Establishment of the Inependence of the USA“, Bd. III, 57
2 Massachusetts Spy, 25. Mai 1780
3 Massachusetts Historial Society Collections, 1792,1. Serie, Bd. I, 97


Sterne fielen auf die Erde

Im Jahre 1833, zwei Jahre, nachdem Miller angefangen hatte, die Beweise der baldigen Wiederkunft Christi öffentlich zu verkündigen, erschien das letzte der von Christus erwähnten Zeichen, die [336] er als Vorläufer seiner Wiederkunft angekündigt hatte. Jesus sagte: „Die Sterne werden vom Himmel fallen“, und Johannes erklärte in der Offenbarung, als er im Gesicht die Vorgänge erblickte, die den Tag Gottes ankündigen sollten: „Die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, gleichwie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von großem Wind bewegt wird.“ Matthäus 24,29; Offenbarung 6,13. Diese Weissagung erfüllte sich treffend und nachdrücklich durch den großen Meteorregen vom 13. November 1833. Es war das ausgedehnteste und wunderbarste Schauspiel fallender Sterne, von dem je berichtet worden ist. „Das ganze Himmelsgewölbe über den gesamten Vereinigten Staaten war damals stundenlang in feuriger Bewegung. Noch nie hatte sich von der ersten Ansiedlung an in jenem Lande eine Naturerscheinung gezeigt, die von dem einen Teil der Bevölkerung mit so großer Bewunderung und von dem andern mit so viel Schaudern und Bestürzung betrachtet wurde.“ „Die Erhabenheit und feierliche Pracht lebt noch heute in manchem Gedächtnis ... Niemals ist Regen dichter zur Erde gefallen als jene Meteore; und in allen Himmelsrichtungen die gleiche Erscheinung. Mit einem Wort, das ganze Himmelsgewölbe schien in Bewegung zu sein ... Das Schauspiel, wie Prof. Sillimans Journal es schildert, war in ganz Nordamerika sichtbar ... Bei vollkommen klarem und heiterem Himmel dauerte das unaufhörliche Spiel blendend glänzender Lichtkörper am ganzen Himmel von zwei Uhr bis zum Tagesanbruch.“
1
„Keine Sprache kann der Pracht jenes herrlichen Schauspiels gerecht werden; ... niemand, der es nicht selbst gesehen hat, kann sich eine entsprechende Vorstellung von seiner Herrlichkeit machen. Es schien, als ob der ganze Sternenhimmel sich ... in einem Punkt gesammelt hätte und mit Blitzesschnelle gleichzeitig nach allen Richtungen des Horizontes hin seine Sterne hervorschösse; und doch hörte es nicht auf: Tausende folgten schnell der Bahn, die Tausende schon durcheilt hatten, als seien sie für diese Gelegenheit erschaffen gewesen.“
2
„Ein genaueres Bild von einem Feigenbaum, der seine Feigen abwirft, wenn ein heftiger Wind durch ihn hindurchfährt, hätte man nicht sehen können.“
3
1 Devens, „American Progress or The Great Events of the Greatest Century“, Kapitel 28,1.-5. Abschnitt
2 Christian Advocate and Journal, 13.12.1833
3 Portland Advertiser, 26.11.1833

Im Neuyorker „Journal of Commerce“ vom 14.November 1833 erschien ein ausführlicher Artikel über diese wundersame Naturerscheinung, in dem es heißt: „Kein Weiser oder Gelehrter hat je,wie ich annehme, eine Erscheinung wie die von gestern morgen mündlich oder schriftlich berichtet. Vor achtzehnhundert Jahren hat ein Prophet sie genau vorausgesagt, so wir uns nur die Mühe nehmen wollen, unter einem Sternenfall fallende Sterne ... in dem allein möglichen Sinne, in dem es buchstäblich wahr sein kann, zu verstehen.“ So erschien das letzte jener Zeichen seines Kommens, worüber Jesus seinen Jüngern sagte: „Also auch wenn ihr das alles sehet, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist.“ Matthäus 24,33. Als das nächste große Ereignis, das nach diesen Zeichen geschah, sah Johannes, daß „der Himmel entwich wie ein zusammengerolltes Buch“, während die Erde erbebte, die Berge und Inseln bewegt wurden und die Gottlosen vor der Gegenwart des Menschensohnes entsetzt zu fliehen suchten. Offenbarung 6,12-17. Womit dann aber die Wiederkunft Christi bereits beginnt. Viele Augenzeugen sahen den Sternenfall als den Vorboten des kommenden Gerichts an, „als ein schreckliches Vorbild, einen sicheren Vorläufer, ein barmherziges Zeichen jenes großen und schrecklichen Tages“.  Auf diese Weise wurde die Aufmerksamkeit auf die Erfüllung der Weissagung gerichtet und viele dadurch veranlaßt, die Botschaft von der Wiederkunft Christi zu beachten.


Aus dem Buch „Der Große Kampf“ von Ellen Gould Withe 
Download hier