Die 27 Glaubenspunkte der Siebenten-Tags-Adventisten

27 Glaubenslehren, die von Siebenten-Tags-Adventisten formuliert wurden und heute noch ihre Gültigkeit haben, wenngleich ein neueres Glaubensbekenntnis mit 28 Lehrpunkten - teils anders aufgebaut - heute ihr Bekenntnis darstellt.
Ich sehe diese etwas ältere Version als klarer und deutlicher an.


1. Der wahrhaftige und lebendige Gott,
die erste Person der Gottheit, ist unser himmlischer Vater. Er hat durch seinen Sohn, Jesus Christus, alle Dinge geschaffen
(Matth.28,18.19; 1.Kor.8,5.6; Eph.3,9; Jer.10,10-12; Hebr.1,1-3; Apg.17,22-29; Kol.1,16-18).

2. Jesus Christus, die zweite Person der Gottheit und der ewige Sohn Gottes, ist der alleinige Erlöser von Sünden; das Heil wird dem Menschen aus Gnade durch den Glauben an ihn zuteil
(Matth.28,18.19; Joh.3,16; Micha 5,1; Matth.1,21; 2,5.6; Apg.4,12; 1.Joh.5,11.12; Eph.1,9-15; 2,4-8; Röm.3,23-26).

3. Der Heilige Geist, die dritte Person der Gottheit, ist Christi Stellvertreter auf Erden und führt die Sünder zur Buße und zum Gehorsam gegenüber allen Forderungen Gottes
(Matth.28,18.19; Joh.14,26; 15,26; 16,7-15; Röm.8,1-10; Eph.4,30).
[Hierzu ein Wort von Ellen G. White in "Evangelisation S. 559f: "Der Heilige Geist ist eine Person, denn er bezeugt durch unseren Geist, daß wir Gottes Kinder sind... Der Heilige Geist ist eine Persönlichkeit... Er muß auch eine göttliche Person sein, sonst könnte er nicht die Geheimnisse ergründen, die in Gottes Gedanken verborgen sind... Der Fürst der Mächte der Finsternis kann nur durch die Macht Gottes in der dritten Person der Gottheit, dem Heiligen Geist, in Schach gehalten werden... Wir sollen mit den drei höchsten Mächten des Himmels, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, zusammenwirken. Diese Mächte werden durch uns arbeiten und uns so zu Mitarbeitern Gottes machen."]

4. Durch Christus empfangen die Gläubigen Vergebung ihrer Sünden, die sie aufgegeben und bereut und, soweit es in ihrer Macht liegt, wiedergutgemacht haben
(Eph.1,7; Kol.1,14.15; 1.Joh.1,7-9; Jes.55,6.7; Hes.33,15; Matth.5,23.24; 6,14.15).

5. Die Heilige Schrift - Altes und Neues Testament - ist das geschriebene Wort Gottes, durch göttliche Inspiration heiligen Menschen anvertraut, die geredet und geschrieben haben, getrieben vom Heiligen Geist. In diesem Wort hat Gott dem Menschen alles mitgeteilt, was zu dessen Errettung nötig ist. Die Heilige Schrift ist die unfehlbare Offenbarung seines Willens. Sie ist der Maßstab für den Charakter und der Prüfstein aller Erfahrungen. Sie ist die maßgebende Offenbarungsquelle aller Lehre und der zuverlässige Bericht von Gottes Handeln in der Geschichte
(2.Tim.3,15-17; 2.Petr.1,19-21; Ps.119,9.11.105.130; 1.Thess.2,13; Jes.8,20; Jer.15,16; Hebr.4,12).

6. Alle, die in das Reich Gottes eingehen wollen, müssen bekehrt oder wiedergeboren sein. Durch den Heiligen Geist empfängt der Mensch ein neues Herz und wird zu einer neuen Kreatur
(Matth.18,3; Joh.3,3; 2.Kor.5,17; Hes.36,26.27; Hebr.8,10-12; 1.Petr.1,23; 2,2).

7. Christus wohnt in einem wiedergeborenen Herzen; er prägt ihm die Grundsätze des göttlichen Gesetzes ein und bewirkt bei den Gläubigen, daß sie diese Forderungen willig befolgen. Zu diesem Gehorsam schenkt er ihnen Kraft und Stärke (2.Kor.6,16; Ps.40,8; Hebr.8,10-12; Joh.14,15; Kol.1,27; 3,16; Gal.2,20; Eph.3,14-21).

8. Nach seiner Himmelfahrt begann Christus sein Amt als Hoherpriester im Heiligen des himmlischen Heiligtums, dem Urbild der irdischen Stiftshütte im Alten Bund. Wie im Schattendienst begann das Untersuchungsgericht, als Christus ins Allerheiligste, in die zweite Phase seines hohenpriesterlichen Amtes eintrat, was im irdischen Dienst durch den Versöhnungstag vorgedeutet wurde. Das Untersuchungsgericht im himmlischen Heiligtum nahm seinen Anfang im Jahre 1844, am Ende der 2300 Abend-Morgen und wird mit dem Abschluß der Gnadenzeit enden
(Hebr.4,14; 8,1.2; 3.Mose 16,2.29; Hebr.9,23.24; Dan.8,14; 9,23.24; Dan.8,14; 9,24-27; Offb. 14,6.7; 22,11).

9. Die Wiederkunft Christi ist die Hoffnung der Gemeinde, der Höhepunkt des Evangeliums und das Endziel des Erlösungsplanes. Christus wird dann, dem Wort getreu, persönlich und sichtbar mit allen seinen heiligen Engeln erscheinen. Viele Zeichen der Zeit bezeugen, daß sein Kommen nahe ist. Die fast völlige Erfüllung der verschiedenen Weissagungen deutet darauf hin, "daß es nahe vor der Tür ist"
(Joh.14,1-3; Tit.2,11-14; Hebr.9,28; Apg.1,9-11; Offb.1,7; Matth.25,31; Luk.9,26; 21,25-33; Matth.24,14.36-39.33).

10. Wenn Christus wiederkommt, werden die im Herrn Entschlafenen zum Leben erweckt und zusammen mit den gerechten Lebenden dem Herrn entgegengerückt werden und mit ihm gen Himmel fahren, um dort tausend Jahre - auch Millenium genannt - mit ihm zu leben
(Offb.1,7; Joh.5,25.28.29; Hos.13,14; 1.Kor.15,51-55; 1.Thess.4,13-18; Joh.11,24.25; 14,1-3; Offb.20,6.4.5; Jes.25,8.9).

11. Die bei der Wiederkunft Christi lebenden Gottlosen werden durch den Glanz seiner Erscheinung umkommen und zusammen mit den unbekehrt Gestorbenen aller Zeitalter die zweite Auferstehung am Ende der tausend Jahre erwarten (2.Thess.1,7-10; 2,8; Jud.14.15; Offb.20,5.12.15; Joh.5,28.29; Apg.24,15; Jes.24,21.22).

12. Am Ende der tausend Jahre werden folgende Ereignisse stattfinden:
a) Christus und die Gerechten werden mit der Heiligen Stadt, dem neuen Jerusalem, vom Himmel herniederkommen
(Offb.21,2.10).
b) Die gottlosen Toten werden zum Endgericht auferstehen
(Offb.20,11.12).
c) Die Gottlosen werden den endgütigen Lohn der Sünde empfangen, wenn Feuer von Gott aus dem Himmel fällt und sie verzehrt
(Offb.20,7-10.14.15).
d) Dieses Feuer, das die Werke der Sünde zerstört, wird die Erde reinigen
(2.Petr.3,10-14; Mal.3,19.21; Offb.20,8.4).

13. Die durch Feuer gereinigte und durch Gottes Macht erneuerte Erde wird zur ewigen Heimat der Erlösten werden
(2.Petr.3,9-13; Jes.65,17-25; 35,1-10; 45,18; Matth.5,5; Mal.3,19-21; Spr.11,31).

14. Der siebente Tag der Woche ist das ewige Zeichen der Schöpfungs- und Erlösungsmacht Christi und ist deshalb der Tag des Herrn, der christliche Sabbat, das Siegel des lebendigen Gottes. Er beginnt Freitag mit Sonnenuntergang und endet Samstag mit Sonnenuntergang
(1.Mose 2,1-3; 2.Mose 16,23-31; 20,8-11; Joh.1,1-3.14; Hes.20,12.20; Mark.1,21-32; 2,27.28; Jes.58,13; Luk.4,16; 23,54-56; 24,1; Apg.17,2; Hebr.4,9-11; Jes.66,22.23; 3.Mose 23,32).

15. Der Zehnte ist dem Herrn heilig. Gott hat ihn für den Lebensunterhalt seiner Predigerschaft bestimmt. Auch freiwillige Opfer bilden einen Teil des göttlichen Planes zum Unterhalt seines Werkes in der ganzen Welt
(3.Mose 27,30-32; Mal.3,8-12; 4.Mose 18,20-28; Matth. 23,23; Spr.3,9.10; 1.Kor.9,13.14; 2.Kor.9,6.7; Ps.96,8).

16. Unsterblichkeit erhält der Mensch nur durch Jesus Christus. Sie wird erst bei seiner Wiederkunft als Gabe Gottes verliehen
(1.Kor.15,21.22.51-55; Ps.146,3.4; Pred.9,5.6.10; 1.Tim.6,15.16; 2.Tim.1,10; 1.Joh.5,11.12).

17. Der gestorbene Mensch ist ohne jede Art von Bewußtsein. Alle Menschen, ob gut oder böse, bleiben in ihren Gräbern von ihrem Tode an bis zu ihrer Auferstehung
(Pred.9,5.6; Ps.115,17; 146,3.4; Hiob 14,10-12.21; 17,13; Joh.11,11-14; 1.Thess.4,13; Joh.5,28.29).

18. Der Christ ist zur Heiligung berufen. Sein Leben sollte gekennzeichnet sein durch Achtsamkeit im Betragen und durch sittsame, schlichte Kleidung. Nicht äußerlicher Schmuck, sondern innerliche Werte der Sanftmut und Demut schmücken Jesu Nachfolger
(1.Thess.3,13; 4,3.7;5,23; 1.Petr.2,21; 3,15.3-5; Jes.3,16-24; 1.Kor.10,31; 1.Tim.2,9.10.).

19. Der Christ soll seinen Leib als einen Tempel des Heiligen Geistes betrachten. Deshalb soll er Gott dadurch ehren, daß er auf seinen Körper achtet und sich alkoholischer Getränke, des Tabaks in jeder Form, und aller unreinen Speisen enthält. Vegetarische Nahrung, die Gott dem Menschen im Paradies gab, ist die gesündeste und sollte, wo es möglich ist, die Speise der Kinder Gottes sein
(1.Kor.3,16.17; 6,19.20; 9,25; 10,31; 2.Kor.7,1; Gal.5,17-21; 6,7.8; 1.Petr.2,9-12; 1.Kor.10,1-11; 3.Mose 11,1-8; 1.Mose 1,29).

20. Der Gemeinde soll es an keiner Gabe fehlen. Das Vorhandensein der Gabe der Weissagung ist eines der Kennzeichen der Gemeinde der Übrigen
(1.Kor.1,5-7; 12,1-28; Amos 3,7; Hos.12,11.14; Offb.12,17; 19,10).
Die Gemeinde der Übrigen ist davon überzeugt, daß sich diese Gabe im Leben und Dienst von Ellen G. White offenbart hat.

21. Die Bibel kennt den Zusammenschluß der Gläubigen als Gemeinde. Die Glieder der Gemeinde sind verpflichtet, sich ihr einzuordnen, sie treu zu unterstützen und zu ihrer Erhaltung mit beizutragen. Sie werden ermahnt, nicht ihre Versammlungen zu verlassen
(Matth.16,16-18; Eph.1,10-23; 2,19-22; 1.Kor.14,33.40; Tit.1,5-9; Matth.18,15-18; 1.Kor.12,12-28; 16,1-3; Hebr.10,25; Apg.4,32-35; 6,1-7).

22. Die Taufe durch Untertauchen ist ein Sinnbild für den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung Christi. Durch ihren Vollzug bestätigen wir öffentlich unseren Glauben an seine errettende Gnade und geben zu erkennen, daß wir der Sünde und der Welt entsagen wollen. Die Taufe ist die Bedingung zur Aufnahme in die Gemeinde
(Mt.3,13-17; 28,19; Apg.2,38.41-47; 8,35-39; 16,32f; 22,16; Röm.6,1-11; Gal.3,27; Kol.3,1-3).

23. Die Feier des Abendmahls soll uns an den Tod des Erlösers erinnern. Daran teilzunehmen, ist für die Glieder der Gemeinde zum Wachstum im christlichen Glauben und zur Gemeinschaft untereinander unbedingt notwendig. Die Fußwaschung soll als Vorbereitung auf diesen feierlichen Gottesdienst vorangehen
(Matth.26,26-29; 1.Kor.11,23-26; Joh.6, 48-56; 13,1-17; 1.Kor.11,27-30).

24. Ein christliches Leben ist unvereinbar mit weltlichen Gewohnheiten (z.B. Kartenspiel, Theaterbesuch, Tanzen, schlechten Filmen im Fernsehen usw.), die das geistliche Leben abstumpfen und vernichten können
(2.Kor.6,15-18; 1.Joh.2,15-17; Jak.4,4; 2.Tim.2,19-22; Eph.5,8-11; Kol.3,5-10).

25. Durch das Studium des Wortes Gottes spricht Gott zu uns und erfüllt uns mit Licht und Kraft; durch das Gebet wird die Seele mit Gott verbunden. Das sind die vom Himmel verordneten Möglichkeiten, um im Kampf mit der Sünde den Sieg davonzutragen und einen christlichen Charakter zu entwickeln
(Ps.19,8.9; 119,130; Joh.6,63; 17,17; 1.Petr.2,2; 1.Thess.5,17; Luk.18,1; Ps.55,17; Jes.50,4).

26. Jedes Gemeindeglied untersteht dem heiligen Auftrag Jesu, seine Fähigkeiten dem Werk persönlicher Seelengewinnung zu widmen, indem es mithilft, das Evangelium in der ganzen Welt zu verkündigen. Wenn diese Aufgabe vollendet ist, wird Jesus kommen
(Matth.25,14-29; 28,18-20; Offb.22,17; Jes.43,10-12; 2.Kor.5,17-20; Röm.10,13-15; Matth.24,14).

27. Getreu seiner Gewohnheit, die Menschheit vor kommenden Ereignissen zu warnen, die ihre Zukunft verhängnisvoll beeinflussen können, läßt Gott auch der bevorstehenden Wiederkunft Christi eine Warnungsbotschaft vorausgehen. Dieser vorbereitende Warnungsruf wird dargestellt durch die drei Engelsbotschaften in der großen zweiten Adventbewegung von heute. Sie brachte die Übrigen oder die Siebenten-Tags-Adventisten hervor, eine Gemeinde, die die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus hochhält. Die Gemeinde der Übrigen verkündigt die dreifache Engelsbotschaft mit großer Macht und warnt vor der abgefallenen Christenheit. Sie warnen vor allem vor:

1) dem Antichristen (Papsttum), der Gottes Gebote verändert hat,

2) dem Bild des Tieres oder dem abgefallenen Protestantismus, der zur Erhöhung der Sonntagsgesetzgebung - die Sonntagsfeier ist ein Kennzeichen oder Malzeichen päpstlicher Macht - die Staatsmacht beansprucht und in der Ökumene überkonfessionell organisiert ist,

3) der wunderwirkenden, spiritistischen Macht, die sich im Heidentum und besonders in der charismatischen Bewegung manifestiert. In der Vereingung dieser drei Mächte sehen sie das endzeitliche Babylon

(Amos 3,7; Matth.24,29-34; Offb.14,6-10; Zeph.3,13; Micha 4,7.8; Offb.14,12; Jes.26,2; Offb.22,14; 18,1-4; Dan. 7; 2.Thess.2; Offb. 13; Offb. 14,8-12; Offb. 17).